WELCHE THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE STANDEN IN KONSTANZ IM FOKUS?

Das Digital.Labor in Konstanz widmete sich den Themen Datenerhebung, Datenverarbeitung und Visualisierung.

DATEN ERHEBUNG

Echtzeitdaten stellen im Kontext der intelligenten Stadt die wichtigste Grundlage für die Entwicklung neuer Services für Städteplaner und die Bürgerschaft dar. Dabei können durch Sensordaten wichtige Prozesse in der Stadt beobachtet und antizipiert werden. Die Erhebung solcher Daten ist häufig mit Großprojekten und einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden.

DATEN ERHEBUNG | Smart Sensor Kits

Im Digitallabor Konstanz widmete sich die Gruppe Rund um Datenerhebung unter anderem der Fragestellung, wie Sensoren kostengünstig designt und selbst entwickelt werden können. Mit dem Konzept eines Smart Sensor Kits für Kommunen wurde die Zielstellung verfolgt, Akteure in der Stadt durch einfache Bauanleitungen und Komponenten zu befähigen. So wurden innerhalb des Workshops mehrere Prototypen zur Messung von Bewegungsströmen in der Stadt auf Basis günstiger, handelsüblicher Komponenten entwickelt. Dabei wurde als Indikator für die Bewegungsmessung auf das Scannen von mobilen Geräten über Bluetooth und W-LAN zurückgegriffen.

DATEN ERHEBUNG | Datenerhebung mittels Sensormodule

Des Weiteren wurden über die fertigen Sensormodule des Digital.Labors zusätzliche Umwelt-Daten wie Feinstaub, Luftfeuchtigkeit und Lärm an mehreren Messpunkten der Stadt aufgenommen und in Echtzeit über ein Dashboard dargestellt.

DATEN ERHEBUNG | Datenschutz bei der Datenerhebung mittels Sonsorik

Bei der Aufnahme von Sensordaten im öffentlichen Raum nimmt das Thema Datenschutz einen besonders hohen Stellenwert ein. Besonders die Aufnahme personenbezogener Daten bei Bewegungsströmen erfordert deshalb ein spezielles Vorgehen mit den Datenschutzbehörden. Um die Situation bei der Planung neuer Sensorik-Projekte in der Stadt für die Entscheider transparenter zu machen, wurde deshalb das Konzept eines Entscheidungsunterstützungssystems für diesen Bereich entwickelt. Durch dieses Tool können sich Stadtplaner über die Abfrage von Entscheidungspfaden wichtige Praxis-Tipps abholen und werden über damit verbundene rechtliche Auflagen informiert. Am Beispiel der Erhebung von Bewegungsdaten in der Stadt wurden so Entscheidungspfade und Kategorien abgeleitet, welche den Entscheidern in der Stadt eine ganzheitliche Orientierung bieten.

DATEN ERHEBUNG UND -VERARBEITUNG

Der Gedanke der TeilnehmerInnen des Digital Labors in Konstanz in der Gruppe Datenerhebung und Datenauswertung war, den BürgerInnen das Thema Datenerhebung mitunter einer verständlichen Datenaufbereitung näher zu bringen und Bewusstsein sowie Transparenz zu schaffen und Ängste abzubauen. Durch die Szenarien-Entwicklung und den Sammlungen von Lösungsansätzen wurden städtische Herausforderungen, Risiken und Probleme herausgearbeitet und im zweiten Schritt durch die Überlegung eine Informationsbasis zu schaffen und Daten als Lösungshilfe heranzuziehen ein Lösungsvorschlag entwickelt. Dabei sollten die Herausforderungen dargestellt werden und versucht eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Es wurden zwei Themenfelder herausgearbeitet, die die TeilnehmerInnen und die Stadt Konstanz umtreibt. Zum einen die (digitale) Bildung, das heißt zu versuchen Wissen zu generieren und weiterzugeben, Transparenz zu schaffen, ein Gefühl für Datenerhebung, Datenverwertung und Datenvisualisierung zu entwickeln und den Mehrwert sichtbar zu machen. Damit sollen ebenso Ängste abgebaut werden. Des Weiteren wurde das Themenfeld Mobilität mit Fahrradwegen, Verkehrsplanung (Autofreie Stadt Konstanz als Vision generiert), neue Mobilitätsformen und Echtzeitdaten behandelt. Hier wurden Statistiken und Zahlen von Verletzten bei Verkehrsunfällen (jeglicher Mobilitätsform) übereinandergelegt und ausgewertet sowie visualisiert. Wobei zwei Herangehensweisen geformt wurden. Datenhoheit und Datensicherheit treibt hierbei um!

DATEN ERHEBUNG UND -VERARBEITUNG | Dashboard 1: Die Life-Umfrage

Im ersten Schritt wurde eine Erhebung mit Survey123 erstellt in welcher das Wissen der Bürge über Offene Daten und deren Nutzung erfragt werden soll.

Im Themenfeld der (digitalen) Bildung sollte eine „Bewusstsein Plattform“ mitunter einer Story Telling entstehen. Die TeilnehmerInnen haben sich dazu entschieden eine kleine georeferenzierte „Live-Umfrage“ in der Innenstadt, auf dem Weihnachtsmarkt durchzuführen, wobei die Fragen unter die Themenfelder Datenbewusstsein, Daten Wissen, Datenaustausch und Datentransparenz geclustert wurden. Diese Umfrage wurde innerhalb eines Dashboards visualisiert um das aufgearbeitet Wissen zu visualisieren und zu versuchen „Laien“ näher zu bringen.

DATEN ERHEBUNG UND -VERARBEITUNG | Dashboard 2 – Statistik Verkehrsverletzte 2018

Ein weiteres Dashboard wurde im Themenbereich Mobilität entwickelt. Aufgezeigt werden Unfälle welche sich im Jahr 2018 in Konstanz ereignet haben. Daher wurden die Daten von der Website des Unfallatlas abgerufen. Diese Website enthält die Daten der Unfälle von Baden-Württemberg von 2016-2018. Für das Jahr 2018 wurde ein Dashboard entwickelt zur Visualisierung der Daten. Zu Beginn wurden die Daten gefiltert um nur die Unfälle für Konstanz zu aufzuzeigen. Anschließend wurden die Daten auf einer Karte nach der Kategorie der Unfälle (d.h. Tote, Schwerverletzte oder Leichtverletzte) visualisiert. Das Dashboard zeigt den Ort der Unfälle an. Sowie die Kategorie der Unfälle pro Monat. Die Art der Unfälle ist dabei auch enthalten, die Beteiligung der Fahrräder, Fußgänger, Kraftrad und PKW an den Unfällen. Schließlich konnten die Unfälle nicht nur nach Monat, sondern auch nach Straßenzustand (d.h. trocken, nass/feucht/schlüpfrig und Winter glatt) kategorisiert werden.

DATEN ERHEBUNG UND -VERARBEITUNG | Dashboard 3 - Verkehrslagedienst, Echtzeitverkehr & Luftverschmutzung

Das Dashboard Verkehr Konstanz zeigt und stellt zwei bzw. drei zusammenhängende Themen auf. Zum einen (1) die Visualisierung des Verkehrs mit Daten von HERE, lokale Busrouten und Fahrradwege. (2) Die Gegenüberstellung von Luftverschmutzung mit Luftdaten.info wurden gegenübergestellt. Letzteres wurde mit öffentlichen API Schnittstellen bewerkstellig, zur Visualisierung des Stadtverkehrs, aber auch zur Erfassung der Luftverschmutzung und -qualität im Stadtverkehr. Die Echtzeitdaten werden über einen GeoEventServer kanalisiert und alle 60 Sekunden aktualisiert. Zusätzlich wurden Offene Daten der Stadt Konstanz in die Karte und das daraus resultierende Dashboard eingepflegt und aggregiert um verschiedene Features / Eigenschaften der Verkehrslandschaft in Konstanz aufzuzeigen. Diese Features können beliebig auf der karte im Dashboard aktiviert werden um eventuelle Zusammenhänge zu erkennen. Folgende Ziele können mit einer Aggregation und Visualisierung verfolgt werden:

1. Verkehrsstaus vermeiden oder lenken: Die Verringerung der Verkehrsstaus durch bestmögliche Nutzung des vorhandenen Verkehrsnetzes und Erfassung von Daten zur Verbesserung der Entscheidungen zur Änderung des Netzes.

2. Luftverschmutzung im Stadtverkehr eindämmen oder regeln. Die Erfassung der Luftverschmutzung und -qualität im Stadtverkehr kann später auch durch 3D-Visualisierung in planaren und nicht planaren Ansichten helfen neue Erkenntnisse zu gewinnen.

3. Verbesserung eines Transport-Verker-Masterplans: Planung zukünftiger Verkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigung des Wachstums der Stadt oder angrenzender Gemeinden und der Verkehrsnachfrage.

Die nachfolgende Abbildung zeigt links eine Heatmap aller Verkehrsunfälle von 2016-2018 mit der aktuellen Verkehrslage in Konstanz im Hintergrund. Unterhalb werden ein BarChart aller kategorisierten Unfalltypen gezeigt. Rechts sehen wir die Luftgüte Visualisierung von Luftdaten.info in BW.

Nicht nur die Stadt und seine Bürger haben einen entweder direkten oder indirekten Nutzen von einem Verkehrslagedienst mit Echtzeitverkehr. Auch die Sicherheitskräfte wie Feuerwehr oder Polizei können davon profitieren, vorausgesetzt es besteht eine Kollaboration als Fach- und Institutsübergreifende, Smarte Lösungen für die Erfüllung der Sicherheitsaufgaben einzusetzen. Nur wer Geodaten intelligent verknüpft um wissentlich beabsichtigt einen Mehrwert daraus zu erzielen kann seine Prozesse in Zukunft smart steuern und sich behaupten. Die schwierigste Herausforderung dabei ist es einen Wandel hin zu Neuem gewollt anzusteuern. Folgende Grafik spiegelt einige der Schlagworte wieder die im Laufe der Zusammenarbeit im Workshop immer wieder aufgekommen sind. Die raumbezogene Bearbeitung und Verbreitung von Information durch Daten und deren Analyse spielt mittlerweile in allen Ämtern, Organisationen, und für den Bürger eine wichtige Rolle. Je schneller und einfacher die notwendige Information oder die Karten und Analysen erstellt, verteilt, gefunden und verwendet werden, um so hilfreicher und erfolgreicher ist das Ergebnis für den jeweiligen Anwender oder Nutzer.

DATEN VISUALISIERUNG

Vorherrschendes Thema mit dem sich die Teilnehmer im Alltag beschäftigen sind die Außenkommunikation innerstädtischer Verwaltungsthemen an Bürgerinnen und Bürger. Dabei geht es um transparente Informationsvermittlung, als auch der Darstellung von Entwicklungsprozessen und relevanten Fakten die zur Aufklärung, zum Umdenken und zu nachvollziehbaren und nachhaltigen Umstrukturierungen helfen können. Der Einstieg in die Diskussion erfolgte über die Fragestellungen: "Welchen Nutzen hat die Datenvisualisierung?", "Welche Ziele kann man mit einer Datenvisualisierung verfolgen?", "Wo nutzt man Datenvisualisierung?" als auch "Welche Tools gibt es zur Datenvisualisierung?".

DATEN VISUALISIERUNG | Bodensee & Schifffahrt

Nach einer Kurzrecherche über bereits vorhandene Daten Rund um den Schiffsverkehr auf dem Bodensee und dem Gewässer selbst, konzentrierte man sich auf die Navigation für Touristen am Bodensee. Mit der "GoPro Fusion" Kamera wurden 360 Aufnahmen vom Team erstellt und später im 3D Vista Programm eine interaktive Tour erstellt, in die Dateninformationen eingepflegt wurden. Das Ergebnis ermöglichte es den Teilnehmern und später den Gästen eine virtuelle Tour (mit Hilfe der Oculus Rift (Brille für Virtuelle Realität)) durch den Hafen von Konstanz zu gehen und sich zu erkundigen, zu entdecken und zu genießen.

WELCHE THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE STANDEN IN BAD DÜRRHEIM IM FOKUS?

Das Digital.Labor in Bad Dürrheim widmete sich den Themen Atrraktivierung der Innenstadt und dem gemeinsamen Dasein von Bürger und Touristen. Zum Schwerpunkt Attraktivierung der Innenstadt fungiert Alexander Stengelin, Wirtschaftsförderer der Stadt Bad Dürrheim als Themenpate und wirft dabei die Frage in den Raum, wie die Attraktivität der Innenstadt für Bürger und Gäste unterschiedlicher Generationen gestärkt werden kann. Themenpate für den Schwerpunkt Bürger und Touristen – gerne in Bad Dürrheim ist Isabell Fabula von der Marketingabteilung der Kur- und Bäder GmbH. Bei diesem Thema steht das Zusammenleben von Gästen, Bürgern und Neubürgern in der Tourismusstadt Bad Dürrheim im Fokus. Wer profitiert von wem und wie kann die gegenseitige Wertschätzung noch weiter gesteigert werden.

S.P.O.T. (Spannender Platz für Ortsansässige und Touristen)

Mit dem »S.P.O.T.« soll ein neuartiger und zentraler Info- und Meeting-Point in der Stadt entstehen. Über digitale Displays sind verschiedene Informationen abrufbar, die langfristig einige der Schaukästen in der Innenstadt ersetzen sollen. Als Standort für den S.P.O.T. wählten die Teilnehmenden eine Stelle aus, die verschiedene Bereiche der Kernstadt zusammenführt: vom Rathaus über den Bahnhof sowie die Innenstadt und verschiedene Grünanlagen liegt alles in unmittelbarer Umgebung. Außerdem sind visuelle Anreize zur Erkundung der einzelnen Wege geplant: Durch das Betätigen von Buttons am S.P.O.T. zeigen verschiedenfarbige LED-Markierungen im Boden den jeweiligen Weg an. Die Farbcodes könnten auch entlang der Strecken immer wieder zu finden sein. Der S.P.O.T. soll aber auch eine Art Meeting-Point werden: Von dort könnten zukünftig Stadtführungen, Sport-Kurse oder begleitete Wanderungen für Gäste starten. Auch Privatpersonen oder Vereine könnten den S.P.O.T. als Treffpunkt nutzen. Zusätzlich soll der S.P.O.T. mit einem öffentlichen und kostenlosen WLAN ausgestattet werden.

Der S.P.O.T. soll aber auch Meeting-Point sein. Hier könnten sich in Zukunft die von der Kur- und Bäder GmbH regelmäßig organisierten Stadtführungen, Lach-Yoga-Kurse, Wanderungen oder begleitete Nordic-Walkingrunden für Gäste starten. Bisher starten diese oft am Rathaus oder im Kurpark und sind damit nicht in Bereichen, wo sich viele Bad Dürrheimer aufhalten und diese tollen Angebote mitbekommen. Dies ist am S.P.O.T. anders, daher könnte das Angebot neue Zielgruppen erreichen. Aber auch private oder von Vereinen organisierte Führungen, Wanderungen oder Zusammenkünfte könnten als Treffpunkt zukünftig den S.P.O.T. angeben. Zusätzlich soll der S.P.O.T. mit einem öffentlichen und kostenlosen WLAN ausgestattet werden. Um von Anfang an eine positiv Wahrnehmung und Akzeptanz des S.P.O.T. für Touristen sowie Bürger zu erschaffen, sollte dieser zentrale Platz einen Wiedererkennungswert auf Identitätsstiftendem Niveau haben. Die Historie Bad Dürrheims und die Grundlage des Aufstiegs von einem kleinen Dorf zur Kurstadt ist das Salz, das hier im 19. Jahrhundert gefunden und lange abgebaut wurde. Dies bildet noch heute die Grundlage für das Solewasser im Solemar und viele gesundheitliche Anwendungen in der Stadt. Noch heute steigen unzählige Bad Dürrheimer zur Fasnet in das Kostüm des Salzhansel oder der Sieder-Gilde der Narrenzunft Bad Dürrheim und zeigen so ihre Verbundenheit mit dem Salz Bad Dürrheims. Daher sollte der S.P.O.T. darauf eingehen und die Erscheinung eines Salinen Bohrturms haben. Damit verbinden Gäste wie Einwohner Bad Dürrheim. In zwei gegenüberstehenden stilisierten Türmen, die ca. 3m hoch sein könnten, werden die Displays untergebracht. Dazwischen könnte eine Sitzbank stehen und so den S.P.O.T. komplettieren.

Mit dem Fitman durch Bad Dürrheim

Im Rahmen des Themenschwerpunkts »Bürger und Touristen – gerne in Bad Dürrheim« haben die Teilnehmenden mittels Kreativmethoden erste Lösungsansätze für verschiedene Anknüpfungspunkte erarbeitet. Einer dieser Ansätze umfasste die QR-Code gestützte Informationsbereitstellung im Stadtraum. Auf Basis dieser Grundidee entwickelte die Arbeitsgruppe ein analoges und digitales Informations- und Leitsystem mit eigenem Logo, dem so genannten »Fitman«.

Die analoge Komponente bei diesem Konzept ist der Fitman als lebensgroßer Aufsteller im Stadtraum. Bei jedem dieser Aufsteller können die Füße mit denselben Farbkodierungen der anderen Projekte (z. B. Farben des S.P.O.T) belegt werden und auch als Wegweiser dienen. Diese analoge Wegweiserinfrastruktur kann entweder autark betrieben oder in ein gesamtstädtisches System mit integriert werden. Die digitale Informationsbereitstellung erfolgt durch kurze informative Videoclips und Textbausteine. Durch das Abscannen der QR-Codes, die immer wieder in der Stadt zu finden sind, mittels Smartphone-Kamera werden die Nutzenden zu den passenden Inhalten weitergeleitet.

Die ersten Inhalte wurden mit geringem Aufwand mittels Smartphone erstellt und in einer Webanwendung aufbereitet. Das Konzept und der vollständige Workflow sind sehr pflegeleicht und können mit geringen personellem und finanziellem Aufwand betrieben und ausgebaut werden.

Bad Dürrheim mit dem Quick Guide erleben

Um Angebote von Gastronomie und Handel für Touristen und die Bürgerschaft sichtbar zu machen haben die Teilnehmenden innerhalb des Digital.Labors neue Methoden über Smartphones ausprobiert. Dafür kam die Technologie Beacons zum Einsatz, die via Bluetooth Push-Nachrichten auf Smartphones in der Nähe senden kann, ohne dass vorher eine App installiert werden muss.

Der erste Prototyp für ein solches Beacon wurde von einer zweiten Gruppe in einem exemplarischen Ortsschild verbaut. Dieses sendet nun einen kurzen Willkommensgruß, sobald der Smartphone-Nutzende an diesem vorbeiläuft.

Mithilfe dieser Funktion können Stadtbesucherinnen und -besucher auf eine mobile Seite mit nützlichen Informationen weitergeleitet werden, z. B. über freie Parkplätze. Der erste Prototyp des »Quick Guide Bad Dürrheim« wurde direkt vor Ort entwickelt und bereits online gestellt. Mit einem einfachen Kacheldesign sind gleich auf der Startseite die vier Kernthemen zu finden: Parken, Gastronomie, Veranstaltungen und Einzelhandel.

Die Idee hinter dem »Quick-Guide Bad Dürrheim« ist es, den Zugang zu den Innenstadt- Angeboten für alle Besucher und Bewohner Bad Dürrheims zu erleichtern, die wichtigsten Infos übersichtlich darzustellen und die Innenstadtakteure zu stärken.

Storymaps - Dashboards und eine Umfrage für Bad Dürrheim

Aus mehreren Dashboards und Storymaps wurde eine themenübergreifende Storymap für die gesamte Ausgabe des Digital.Labors in Bad Dürrheim generiert. Beginnend mit einer kleinen Einführung zu Bad Dürrheim und seiner Geschichte, sowie einem kurzen Video für Bad Dürrheim. Zusätzlich enthält es die Storymaps für die Gastronomie, Sensorik, Tourismus und Generelles für alle Interessierten. Darüber hinaus enthält die finale Version den Fragebogen der Umfrage. So konnten während dem Digitallabor in Bad Dürrheim Fragestellungen und deren Ergebnisse in Form von Websites präsentiert werden. Die Storymaps stellen die gesammelte Information und die erhobenen Daten in einem interaktiven und modischen Design dar. Das Endprodukt “Storymap-Bad Dürrheim” wurde in diesem Zusammenhang in kürze entwickelt: “Willkommen in Bad Dürrheim”. So begrüßt die Startseite der in nur wenigen Stunden erarbeiteten Storymap mit weiteren Dashboards, Beschreibungen zu den jeweiligen Positionen in und für Bad Dürrheim.

Nach einer kurzen Beschreibung zur Stadt Bad Dürrheim scrollt der Nutzer bzw. Besucher in der Story Map einem Video der Stadt entgegen, oder an diesem vorbei. Als nächstes erwartet ihn die Gastronomie - Story Map wurde erarbeitet während dem Digital Labor am 6-7.Februar 2020 mit Fraunhofer IAO / Universität Stuttgart IAT und beinhaltet eine weitere Story Map, eine voll funktionsfähige Umfrage und das dazugehörig Dashboard mit den Ergebnissen in Echtzeit. Das gilt auch für das eingefasste Dashboard für die Sensorik und der Abschnitt im Bereich Tourismus.

Storymaps | Die Gastronomie

Eine Storymap für die Gastronomie in Bad Dürrheim, mit einer kurzen Einführung und dem Dashboard, daß die bekanntesten Restaurants in Bad Dürrheim aufzeigt.

Ein weiteres Dashboard wurde entwickelt und integriert um nur ein paar der Gastronomie-Orte grafisch bzw. geo-grafisch zu veranschaulichen. Die Daten für die Orte existieren bereits auf der offiziellen Bad Dürrheimer Website in Form einer Liste, doch einen Darstellung als Karte mit Verortung gab es nicht. Mit ArcCatalog wurde eine Shape-Datei mit allen Attributen generiert und die kartiert. Das Dashboard spiegelt die Orte als Teil der Gastronomie-Story Map für Touristen wieder. Die Karte und zugehörige Informatio kann jederzeit beliebig erweitert werden um einen immer besseren Überblick für Besucher aber auch Anwohner zu bekommen.

Storymaps | Sensorik Dashboard - Smart Citizen Sensor Kit

Mehr verstehen und sehen durch Sensoren Daten: Die Daten wurden mit der Smart Citizen Kit 2.1 Sensoren gesammelt und über ArcGIS GeoEvent Server System und das dazugehörige ArcGIS Portal der Fraunhofer IAO bereitgestellt. Da es sich lediglich um ein Mockup handelt wurde nur ein Sensor am Rathaus installiert. Selbstverständlich ist es möglich viele Sensoren an verschiedensten Orten anzubringen um Daten über die Umwelt zu sammeln. Ein Dashboard wurde erstellt, um die Messungen vor Ort in Echtzeit zu visualisieren. Der eingesetzte Sensor kann folgende Aufzeichnungen wiedergeben: Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchte, Beleuchtungsstärke, Lautstärke, TVOC, eCO2, PM1, PM2.5 und PM10. Der Sensor wurde in etwa eine Woche vor dem Labor im Außenbereich in der Innenstadt von Bad Dürrheim aufgehangen um Daten zu erfassen und somit die Funktionalität und Mehrwert durch die visualisierten Messwerte aufzuzeigen. Die Storymap für den Smart Citizen Kit-Sensor, enthält neben einer detaillierten Beschreibung des Smart Citizen Kit-Sensors auch eine kurze Beschreibung über Bad Dürrheim sowie das Dashboard an sich.

Die erfassten Sensordaten werden über via das Internet an eine GIS Portal gesendet. Dort konsumiert ein integrierter GeoEvent Server die Daten via API zur Analyse und zum Filtern der Echtzeitdaten. Dies geschieht über das Erstellen der Eingabe-Konnektoren zum Empfangen und Interpretieren eingehender Ereignisse aus einem Datenstrom. So werden die Daten letztendlich übermittelt, kartiert. Diese entstandene Kartenbasis dient wiederum als Grundstein für das gebaute Dashboard, auf welchem beliebig verfügbare Parameter aufgezeigt werden können.

Die Visualisierung: Das Dashboard zeigt alle Messungen sowie eine Karte für den Standort des Sensors, ein Video, das das Konzept und der Funktionsweise des Sensors, abgerundet mit einer kurzen Beschreibung.

Storymaps | Survey 123 - Umfrage

Nachdem es keinerlei frei verfügbare Daten gab, entschieden die Teilnehmer die Umfrage zum Digitallabor in Bad Dürrheim durchzuführen. Sie befasst sich mit Fragen zu den Anwohnern als auch den Besuchern. Besonders interessant waren Fragen über was sie von der Stadt und den speziell technischen Möglichkeiten im digitalen Bereich aber auch Analog halten.

Storymaps | Survey 123 - Ergebnisse der Umfrage in Echtzeit

Um die Ergebnisse der Umfrage in Echtzeit zu visualisieren, wurde das interaktive Dashboard entwickelt. Dieses zeigt die gewünschten Orte, beispielsweise wo ein zukünftiger Information Hot-SPOT stehen könnte, wo wiederum Information abgefragt werden kann, oder aktuelles und Neues mit anderen zu teilen. Zusätzlich wurde die Erhebung der Firma PLAN:KOOPERATIV mit eingebunden um zu zeigen wie verschieden Information mit solch einem Werkzeug bereitgestellt werden kann.

WELCHE THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE STANDEN IM ILLERTAL IM FOKUS?

Das gemeinsame Digital.Labor der Gemeinden Kirchdorf, Erolzheim, Kirchberg und Dettingen widmete sich dem Thema Mobilität im Kontext der Digitalisierung und dem ländlichen Raum. Zusammen mit Vertretern aus der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wurden in einem kreativen Designprozess Ideen entwickelt, konzeptioniert und als Prototypen und Modelle umgesetzt. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie die Digitalisierung genutzt werden kann, um die Attraktivität alternativer Mobilitätsangebote zu steigern.

Bekanntmachung der Schleichwege

In den Gemeinden selbst wird das Fahrrad gerne als Fortbewegungsmittel genutzt. Da die Ortschaften innerhalb der Gemeinden nicht weit voneinander entfernt liegen, könn(t)en viele Erledigungen und Besuche mit dem Fahrrad oder zu Fuß getätigt werden. Diesem Thema hat sich eine Workshop-Gruppe angenommen und den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf das Fahrrad als alternative Mobilitätsform zum ÖPNV und vorhandenen als auch entstehenden Sharing-Angeboten gelegt. Innerhalb der Diskussionsrunden und Lösungsfindungsphase kam die Idee (Fahrrad-)Schleichwege zwischen einzelnen Ortschaften neu zu erschließen, aber auch die bereits bestehenden überhaupt publik zu machen, da viele schöne (Fahrrad-)Wege den BewohnerInnen noch unbekannt sind. In diesem Zuge kam der Gruppe die Idee, ein Gemeindeevent zu organisieren, bei dem auf den einzelnen Wegstrecken verschiedene Stationen platziert werden, die Verpflegung sowie weitere Verkaufsstände und Attraktionen bieten. Die Idee war, durch ein Event spielerisch bestehende Wege aufzuzeigen und neue Weg-Ideen anzukündigen, die durch die Einnahmen des Festes finanziert werden könnten. Innerhalb dem Kartenausschnitt vom Illertal wurden die bereits bestehenden Wege markiert und die noch zu erschließenden Wege eingezeichnet. Damit sollte ein Überblick der Schleichwege entstehen, um zu verdeutlichen, welche existierenden Wege man nutzen könnte und welche Ortschaften noch nicht voll mit solchen ausgebauten und fahrbereiten Wegen erschlossen sind.

Klicken Sie auf die Buttons links um die jeweiligen Wege ein- und auszublenden.

Regio Move App

Die Regio Move App wurde konzipiert, um auf die vielseitigen Herausforderungen des öffentlichen Nahverkehrs zu reagieren. Der Fokus liegt dabei jedoch nicht nur auf der Vereinfachung der Transportwege, sondern auch auf der Nachhaltigkeit und der Vielseitigkeit durch Personalisierung. Die App speichert favorisierte Strecken und Fortbewegungsmittel, gleichzeitig bietet sie alternative mobile Lösungen wie E-Bike-Stationen, »Schleichwege« (weniger bekannte »Trampelpfade«) oder »Mitfahrbänkle« an. Ein Punktesammelsystem soll dazu motivieren, häufig alternative mobile Lösungen zu nutzen und das Auto stehen zu lassen. Für das Erreichen einer gewissen Punktezahl erhält der Nutzende einen Gutschein eines regionalen Unternehmens.

WELCHE THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE STANDEN IN TUTTLINGEN IM FOKUS?

Das Digital.Labor in Tuttlingen widmete sich den Themen Verkehrssicherheit an Schulen sowie Wohnen und Leben in der Innenstadt. Zum Schwerpunkt Verkehrssicherheit an Schulen fungierte Schulleiter Till Haendle als Themenpate. Der zweite Themenschwerpunkt, Wohnen und Leben in der Innenstadt, wurden durch den Leiter des Stadtplanungsamtes, Oliver Bock, vertreten.

VERKEHRSSICHERHEIT AN SCHULEN | DER FUßBUS

Eltern, die ihre Kinder in Tuttlingen täglich zur Schule bringen, verursachen mit ihren Autos nicht nur Stau und belasten die Umwelt, sondern nehmen ihren Kindern auch die wichtige Bewegung auf dem täglichen Fußweg zur Schule. Zudem entstehen durch die parkenden Autos und Staus gefährliche Verkehrssituationen vor dem Schulgelände. Gründe für die Begleitung der Kinder sind vielfältig und reichen von Sorgen und Ängsten bis hin zur Bequemlichkeit. Um eine nachhaltige und digitale Lösung der Schulbegleitung zu finden, konzipierten die Teilnehmenden den sogenannten „Fußbus“- Eine spielerisch organisierte Gruppe von Kindern, die gemeinsam zur Schule laufen. Mithilfe einer persönlichen Chipkarte sowie einem digitalen Display an den Haltestellen sehen die Kinder, wo sich der Fußbus gerade befindet und können sich einstempeln, um dann abgeholt zu werden. Der „Fußbusfahrer“, beispielsweise ein Elternteil oder ein älterer Schüler mit Verantwortung stempelt mit seiner goldenen Stempelkarte an jeder Haltestelle die Kinder ein und aus. So kann jederzeit eingesehen werden, wo und wann jedes einzelne Kind mitläuft. Die in der Praxis bereits gängige Lösung des Fußbusses wurde mit digitalen Erweiterungen versehen, um so zusätzlich Sicherheit zu schaffen.

VERKEHRSSICHERHEIT AN SCHULEN | INTELLIGENTES HALTEVERBOTSSCHILD

Die täglich wiederkehrende, problematische Verkehrssituation zu Unterrichtsbeginn, ausgelöst durch die zahlreichen Elterntaxis, stellt eine besondere Herausforderung für viele Schulen im Land dar. Auch in der Tuttlinger Karlschule ist dieses Phänomen bekannt. Staus und Falschparker vor den Schulen und deren Zufahrtsstraßen sorgen nicht nur für frustrierte Eltern und Kinder, sondern führen auch zu Gefahrensituation für alle Schüler auf dem Schulweg. Um diesem Problem visuell zu begegnen entwickelten die Teilnehmer ein intelligentes Hinweisschild, dass auf falschparkende Fahrzeuge aufmerksam macht und Betroffenheit bei allen Akteuren beim Schulanreiseverkehr schafft. Das im Labor entwickelte multimediale Schild kann vor Schulen aufgestellt werden und ausgezeichnete Halteverbotsbereiche durch einen Sensor überwachen. Steht kein Falschparkender im Halteverbot, zeigt das Schild an, wie lange schon niemand mehr widerrechtlich geparkt hat.

Fährt ein Auto in den Halteverbotsbereich, erkennt die eingebaute Sensorik den Missbrauch, woraufhin sich das Schild an die veränderte Verkehrssituation anpasst. Es zeigt dem Falschparkenden an, dass das Fehlverhalten mit Folgen einhergeht: „Lebensgefahr!“. Das gewählte Anzeigeformat geht auf die betroffenen Akteure auf zwei unterschiedliche Weisen ein: So wird zum einen durch das Prinzip der positiven Bestärkung die verstoßfreie Zeit angezeigt. Zum anderen soll im Falle eines Verstoßes Betroffenheit erzeugt werden. Besonders Kinder können sensibilisiert werden und die Eltern ebenfalls auf das angezeigte Fehlverhalten aufmerksam machen.

VERKEHRSSICHERHEIT AN SCHULEN | DER BUZZER

Ein weiterer Ansatz um der Verkehrsproblematik vor den Tuttlinger Schulen zu begegnen und gleichzeitig das Bewusstsein der Schulkinder gegenüber Umwelt- und Klimathemen zu stärken, ist das durch die Teilnehmenden entwickelte „Buzzersystem“. Vier Buzzer in verschiedenen Farben stehen jeweils für die Mobilitäts-Form, mit welcher das Kind zur Schule kam (zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem ÖPNV, mit dem Auto). Das Buzzersystem ist mit einer Anzeigetafel verknüpft. Bei der Ankunft in der Schule, darf jedes Kind einmal täglich einen Buzzer drücken. Auf der Anzeigetafel wird die Anzahl der jeweiligen Mobilitäts-Formen subsummiert und unter den jeweiligen Kategorien visualisiert. Sowohl bei Kindern als auch bei Eltern soll so ein Umwelt- und Klimabewusstsein geschaffen werden. Besonders die Schülerinnen und Schüler sollen durch einen spielerischen Wettbewerb größere Lust auf das Hinterlassen eines kleineren ökologischen Fußabdrucks bekommen und dafür werben. Der Wettbewerbsgedanke kann zudem auf die gesamtstädtische Ebene skaliert werden und einzelne Schulen können gegeneinander antreten.

WOHNEN UND LEBEN IN DER INNENSTADT | GAMIFICATION: TUTTLINGEN ALS SPIEL(FELD)

Der neu sanierte Marktplatz im Zentrum von Tuttlingen lädt durch verkehrsberuhigte Zonen und neuen Sitzbänke zum Verweilen ein. Um diesen besonderen innerstädtischen Bereich in seiner Austausch- und Interaktionsfunktion zu stärken und zu fördern, wurden kurzweilige Spielekonzepte entwickelt. Darunter das allseits bekannte Spiel "Tic Tac Toe", welches um ein digitales Feature erweitert wurde. Statt analog mit einem Stift, werden nun „Kreuze“ mit Hilfe von Knöpfen oder per Smartphone gesetzt und über LEDs in den jeweiligen Feldern angezeigt. Um dem Interaktionsgedanke Rechenschaft zu tragen, wurden Erweiterungsmöglichkeiten konzeptionell festgehalten. So sollen die Tuttlinger die Möglichkeit erhalten auf ihrem Marktplatz, im Team oder im direkten Duell gegeneinander zu spielen und somit anderen Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten. Denkbar wäre zum Beispiel ein Duellspiel zwischen zwei Spielern auf gegenüberliegenden Sitzbänken des Platzes. Mit Blick auf die Anwendungsmöglichkeiten von Augmented Reality, könnten bestehende Flächen und Spielfelder digital mit einem Smartphone oder Tablet bespielt sowie Belohnungen für den Gewinner einer Spielrunde digital vergeben werden (siehe Abbildung).

WELCHE THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE STANDEN IN BADEN-BADEN IM FOKUS?

Das Digital.Labor in Baden-Baden widmete sich den Themen Mobilität und Ehrenamt. Zum Schwerpunkt Mobilität fungierte Stefan Güldner, Betriebsleiter Stadtwerke Baden-Baden als Themenpate und warf dabei die Frage in den Raum, wie sich der ÖPNV in Baden-Baden verbessern lässt. Ganz konkret am Beispiel des Pendlerverkehrs zwischen Bahnhof und Stadtzentrum. Themenpatin für den Schwerpunkt Ehrenamt war Ricarda Feurer, Ehrenamtskoordinatorin Stadt Baden-Baden, mit der Fragestellung wie Vereine in ihrer Vernetzung mit der Jugend unterstützt werden können.

MOBILITÄT | MOBILITÄTSANGEBOTE FÜR DIE STADT VON MORGEN

Am Planungstisch des Digitallabors beschäftigten sich die Teilnehmer des Workshops mit neuen Möglichkeiten der Mobilität am Beispiel Pendlerstrecke zwischen Bahnhof und Innenstadt. Durch die Projektion des Stadtplans und die Sicht von oben auf Baden-Badens Topologie und enge Tallage entstand die Idee einer Personenseilbahn. Durch den Bau eines Prototyps waren die Teilnehmer gezwungen, sich mit der Konkretisierung eines auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinenden Projekts zu beschäftigen und lernten neue Aspekte und Sichtweisen des erdachten Lösungsansatzes kennen. Die Herausforderung, ein Modell der Idee auf dem Planungstisch zu bauen ermöglichte erst den Blick auf Aspekte wie Transportkapazität, Platzverbrauch, Größenverhältnisse, Einpassung ins Stadtbild, Kosten, Machbarkeit und Ästhetik.

MOBILITÄT | GAMIFICATION IM ÖPNV

Um Mobilität einmal anders zu denken, suchten die Teilnehmer des Digital.Labors einen neuen, spielerischen Ansatz, zum Umgang mit dem öffentlichen Nachverkehr. Hierbei wurde ein Konzept entwickelt, wie mittels GPS und Location-based-Services, bei der Nutzung des ÖPNV Punkte gesammelt und eingesetzt werden könnten. Durch Kooperation mit Dienstleistern und Geschäften vor Ort könnte so die Verkehrslast verringert und Anreize für einen längeren Aufenthalt im Stadtzentrum geschaffen werden. Perspektiv könnte dieser Gamificationansatz integraler Bestandteil bestehender ÖPNV-Applikation der Region werden.

EHRENAMT | „MITMACH-O-MAT“

Im Hinblick auf die Vernetzung von Vereinen und Organisationen mit den Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Baden, wurde im Rahmen des Digitallabors die Idee eines „Mitmach-o-mats“ entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine Art Ticketstation, die an zentralen Orten (z. B. Rathaus, Schulen, etc.) in Baden-Baden aufgestellt werden könnten. Durch die Eingabe der eigenen Interessen an einem „Mitmach-o-mat“ können Bürgerinnen und Bürger ein Ticket für den jeweils passenden Verein lösen. Mit Hilfe von Kennenlern-Tickets wird es ermöglicht, einen unverbindlichen ersten Blick in einen Verein und dessen Angebote zu werfen. Mit diesen Tickets könnten die Interessierten ohne großen Rechercheaufwand die für sie infrage kommenden Vereine und Organisationen und das jeweils relevante Angebot überblicken. Zum anderen ist die Möglichkeit einer Kurzmitgliedschaften in den jeweiligen Vereinen über den „Mitmach-o-mat“ denkbar.

EHRENAMT | DIGITALER INFORMATIONSFLUSS „FEED“

Aus der Idee, die Sichtbarkeit für die Vereine und ehrenamtlichen Institutionen in Baden Baden zu erhöhen, erfanden die Teilnehmer einen "digitalen Fluss", der sich neben der Oos durch Baden-Baden ziehen soll. Der Fluss ist eine mediale Installation aus Bildschirmen im öffentlichen Raum, auf denen beispielsweise Instagram- oder Twitter Feeds entlang 'fliessen'. Vereine und Institutionen können sich zum Stream hinzufügen lassen und so eigene, aktuelle Twitter- oder Instagram Inhalte auf die Reise über den digitalen Fluss schicken. Bei Passanten Baden Badens könnte so mit einer kunstvollen Installation ein Bewusstsein für die Vereine und deren Inhalte sowie breite Zugänglichkeit geschaffen werden, altersunabhängig und öffentlich.

WELCHE THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE STANDEN IM NORDSCHWARZ-WALD IM FOKUS?

Das Digital.Labor in Bad Peterstal-Griesbach widmete sich den Themen Mobilität und Tourismus, Forst und Tourismus sowie Bildung und Kommunikation. Zum Schwerpunkt Mobilität und Tourismus fungierte Matthias Bauernfeind, Bürgermeister von Oberwolfach als Themenpate. Hierbei war die Fragestellung, wie sich bestehende Mobilitätsangebote in der Region stärken, ausbauen und vernetzen lassen. Konkret wurde dies auf das sogenannte „Mitfahrbänkle“, welches bereits seit einem halben Jahr in der Gemeinde genutzt wird und nun optimiert bzw. ausgeweitet werden soll, bezogen. Themenpate für den Schwerpunkt Forst und Tourismus war Bernhard Waidele, Bürgermeister der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, mit der Fragestellung, wie Forstarbeiten und deren Folgen (beispielsweise Wegesperrungen) erfasst und an Betroffene (Verwaltung, Bürger, Touristen) kommuniziert werden können. Die größte Gruppe bildete der Bereich der Bildung und Kommunikation. Themenpate war hierbei Meinrad Baumann, der Bürgermeister der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach. Geleitet wurde dieser Themenbereich von der Fragestellung, wie kann die Kommunikation in Schulen und Kindergärten und zwischen den lokalen Akteuren im Bereich Bildung und Erziehung (Lehrer, Eltern, Schüler/Kinder) gestärkt und vereinfacht werden kann.

MOBILITÄT UND TOURISMUS | SICHTBARKEIT UND OPTIMIERUNG DES „MITFAHRBÄNKLES“

Das Oberwolfacher Mobilitätsprojekt „Mitfahrbänkle“ besticht durch seine unkomplizierte und einfache Anwendung. Denn es ist weder eine App oder eine Voranmeldung auf einer Plattform nötig, um die Dienstleistung zu nutzen. Rotmarkierte Bänke entlang bestimmter Straßen der Gemeinde signalisieren, dass man gerne auf einer Wegstrecke mitgenommen werden möchte. Inhalt des Workshops war es, Lösungen zu entwickeln, die das Angebot attraktiver und sichtbarer machen. Ausgangsproblematik war die späte Sichtbarkeit für Autofahrer und fehlende Informationen, wohin jemand mitgenommen werden möchte sowie die teilweise langen Wartezeiten. Es wurde zum einen die Fragestellung bearbeitet, wie das Angebot generell sichtbarer gemacht werden kann sowie zum anderen, welche Funktionen die Bank noch haben sollte, um attraktiver zu werden. Die Gruppe entwarf einen Induktionssensor für die Bank, der bei Kontakt heranfahrenden Autofahrern signalisiert, dass jemand auf dem „Bänkle“ sitzt und wartet. Zudem sollte eine Anzeige mit einer Zeituhr das Bewusstsein der vorbeifahrenden Autos gegenüber dem wartenden Anhalter stärken. Darüber hinaus wurden Erweiterungen des Funktionsumfangs der Bank, wie beispielsweise QR-Codes für Informationen über die Gemeinden und deren Busfahrpläne, welche auch ohne Netz zugänglich wären, angedacht.

FORST UND TOURISMUS| INFORMATIONSVISUALISIERUNG

Die Gruppe für Forst und Tourismus widmete sich der Problemstellung, wie Digitalisierung in Gebieten von wenig bis keinen Empfangsmöglichkeiten umgesetzt werden könnte. Ausgangspunkt waren fehlende Informationsmöglichkeiten für Touristen und Bewohner über Forstarbeiten und deren Konsequenzen (beispielsweise Streckensperrungen). Die Gruppe entwickelte im Laufe des Workshops ein Feedback-System für Touristen und Wanderer, welches an witterungsgeschützten Stellen von Empfangsmöglichkeiten im Wald aufgestellt und mit einem digitalen Bildschirm versehen werden soll. Zusätzlich soll durch ein Sensorsystem Umweltwerte, wie Feinstaub, aufgenommen und ausgewertet werden. Mit Hilfe von LORA- Netzen soll so eine Reichweite von bis zu fünf Kilometer generiert werden, um an weiteren Punkten Sensorik aufstellen zu können. Die Anzeige des Bildschirms soll dynamisch sein und Klimadaten (Windverhältnisse, 3-Tage-Wetter-Vorhersage etc.) sowie Warnungen oder hilfreiche Tipps (Sturmwarnung, nächstmöglicher Unterstand etc.) anzeigen lassen. Hauptbestandteil soll zum anderen aber eine Karte mit markierten Hindernissen auf Streckenpunkten sowie mögliche Umgehungsrouten sein. Der aktuelle Standort soll ebenfalls markiert werden. Ein zudem modularer Aufbau könnte noch Infos über die angrenzenden Gemeinden, Übernachtungsmöglichkeiten etc. einspielen. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit wurde diskutiert und der nachwachsende Rohstoff Holz als Grundbestandteil der Informationssäulen ausgewählt.

FORST UND TOURISMUS| SENSORIK UND DATEN IM WALD

Um das Projekt der Informationssäulen umsetzen zu können, widmete sich ein Teil der Gruppe der Projektstruktur sowie einem Plan zur Fördergeldakquirierung. In einer einjährigen Testphase soll herausgefunden werden, welche Sensorikmodule sich für den Einsatz im Wald eignen. Außerdem sollen die daraus erhobenen Daten analysiert werden, um diese dann in den drei Gemeinden sowie der Nationalparkregion auszuwerten. Dies soll helfen, den Weg sinnvoll auszustatten: Nach der Pilotphase ggf. auch modular, mit Solarpanels und weiteren Features.

KOMMUNIKATION UND BILDUNG| VEREINFACHEN UND OPTIMIEREN INTERNER KOMMUNIKATION IM KINDERGARTEN

Trotz einer bereits existierenden App, welche die Kommunikation in Kindergärten mit den Eltern der Kinder erleichtert, bleibt der Bedarf nach einer vereinfachten digitalen Lösung zur Kindergarten-internen Kommunikation. Hierbei wurde in der Gruppe eine App ausgearbeitet, welche bei Schichtwechsel die Erzieher auf den aktuellen Stand bringen sollen: Pro Gruppe soll ein Tablet zur Verfügung stehen, mit Hilfe dessen man unter intuitiver Bedienung Notizen zu jedem Kind machen kann. Die neu eingetragene Information erscheint dann durch rotes Blinken bei allen Gruppenleitern. Erst wenn der Fall geklärt ist, wird es grün, wobei der Fall bis zum letzten Schichtende einsehbar bleibt. Eine mögliche Integration in die bereits bestehende App wurde ebenfalls diskutiert.

KOMMUNIKATION UND BILDUNG| DIGITALE KOMMUNIKATIONSWEGE – SCHNITTSTELLE SCHÜLER/ELTERN/LEHRERSCHAFT

Um die Kommunikation zwischen Eltern und Lehrerschaft, Lehrerschaft und Schülern sowie intern unter der Lehrerschaft zu erleichtern, wurde eine App erarbeitet, welche alle drei Schnittstellen vereint. In einem weiteren Überlegungsschritt wurde auch angedacht, die Kindergarten-App zu integrieren, damit alles einheitlich, simpel und vertraut aufeinander aufbaut. Wichtige Voraussetzung für eine solche Nutzung wäre ein funktionierendes Netzsystem. Inhaltlich sollte die App sowohl eine übersichtliche und gefilterte Kalenderfunktion haben (nach Möglichkeit auch mit der Vernetzungsmöglichkeit zum privaten Kalender), als auch eine Funktion zum Nachrichten schreiben (wie beispielsweise Krankmeldungen) bzw. um Veranstaltungen zu kommunizieren und koordinieren. Angesichts vieler nicht deutschsprachiger Kinder und Eltern soll viel Wert auf Symbolik, Farben und einfache Handhabung gelegt werden. Für die Lehrerschaft sollte eine integrierte Nutzung zwischen App, digitalem Klassenbuch sowie smartem Whiteboard ermöglicht werden, damit die App keinen Mehraufwand bedeutet.

KOMMUNIKATION UND BILDUNG| DIGITALISIERUNG VON UNTERRICHTSMATERIAL

Im Bereich der Bildung und Kommunikation wurde auch die Digitalisierung von Lehrmaterialien als wichtiger Bestandteil thematisiert. Aus der Diskussion zwischen analog-digital heraus, wurde eine Mix-Lösung entwickelt: das digitale Buch in Form einer Baumlernstation. Hierbei sollen die Kinder beispielsweise analog Informationen zu Bäumen sammeln, welche dann in realen Baumstämmen digital eingepflegt werden. Klicken die Kinder Baumstämme an, bekommen sie die Information. Mit Hilfe von Gamification sollen kleine Quizfragen erscheinen: Ist die Antwort richtig, erscheinen ein grünes Lämpchen sowie weitere Informationen.